Teilhabe am Vereinssport

Ein Projekt des LandesSportBundes Niedersachsen e.V.

 

Das Inklusionsprojekt „(Strukturelle) Barrieren abbauen für mehr Recht auf Teilhabe – über den Vereinssport in der Freizeit den Sozialraum für Menschen mit Behinderungen aus Einrichtungen und Institutionen der Behindertenhilfe zugänglich machen“ soll in Niedersachsen in den kommenden drei Jahren mit Sportvereinen, Sportbünden und Landesfachverbänden umgesetzt werden. Der LSB möchte so die uneingeschränkte Teilhabe für Menschen mit Behinderungen an den Angeboten des Sports sicherstellen sowie die Zusammenarbeit im Sport von Einrichtungen der Behindertenhilfe und der LSB-Mitglieder verbessern. 

Die Umsetzung erfolgt in Abstimmung auch mit dem Deutschen Olympischen Sportbund. Die Aktion Mensch fördert das Inklusionsprojekt. Grundlage ist der Aktions- und Maßnahmenplan in Kooperation mit dem Behinderten-Sportverband Niedersachsen (BSN). Der BSN ist auch Kooperationspartner im Projekt. Das Projekt hat eine Laufzeit von drei Jahren.

 

 

Flyer “Teilhabe am Vereinssport”

Barrierefreie Webseite des LSB Niedersachsen zur Teilhabe am Vereinssport

 

Mit dem Projekt soll ein Zugang zum wohnortnahen, organisierten Sport im Verein geschaffen werden. Der KSB Gifhorn begleitet hierfür Vereine in der Schaffung neuer Angebote und unterstützt bestehende Sportangebote.

Das Projekt zielt auch auf eine Verbesserung der Zusammenarbeit im Sport von Einrichtungen der Behindertenhilfe und der Sportbund-Mitglieder ab. Langfristig ist wünschenswert, dass Sportartspezifische inklusive Sportveranstaltungen ausgerichtet werden. Hierfür wird ein Internet-Auftritt entstehen, auf dem Niedersachsenweit inklusive Angebote einzusehen sind.

 

Zum LSB-Projekt “Teilhabe am Vereinssport” finden regelmäßig Arbeitstagungen statt, um weitere Themenfelder zu bearbeiten, Hilfestellung zu leisten und mögliche Wege aufzuzeigen. Rückblicke hierzu sind im Folgenden nachlesbar.

Der Runde Tisch des Projekts „Teilhabe am Vereinssport“ ist weiter gefragt. Rund 50 Vertreter*innen des organisierten Sports sowie Mitarbeitende aus Einrichtungen, Institutionen und Diensten der Behindertenhilfe trafen sich Mitte November in der Akademie des Sports in Hannover. Es ging um den gemeinsamen Austausch darüber, wie es gelingen kann, Menschen mit Behinderungen in ihrer Freizeit den Zugang zum wohnortnahen Vereinssport zu erleichtern.

Genau das ist das Ziel des Projekts, das der LandesSportBund Niedersachsen (LSB) mit der Expertise und der Unterstützung des Behinderten-Sportverbandes Niedersachsen (BSN) seit rund einem halben Jahr vorantreibt.
Im Mittelpunkt des Zusammentreffens standen dieses Mal die Themen „Assistenz“ und „Mobilität“. Damit waren die Projektverantwortlichen den Wünschen der Teilnehmenden des ersten Runden Tischs im Juni dieses Jahres nachgekommen. Dort war in Kleingruppen erarbeitet und festgestellt worden, dass vor allem die Fragen, wie Menschen mit Behinderungen zum Vereinssport kommen und wie der mögliche Unterstützungsbedarf geregelt wird, die Vereine und Einrichtungen vor Probleme stellt. Mit Martina Magdalinski und Katharina Sauerland konnten zwei ausgewiesene Expertinnen für die Impulsvorträge gewonnen werden. Martina Magdalinski, Fachkoordinatorin für Beratung und Inklusion der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege, stellte die Erkenntnisse aus dem Handbuch „Kompetent mobil“ vor, in dem es unter anderem darum geht, Menschen mit geistigen Behinderungen durch mehr Mobilität zu größtmöglicher Teilhabe und Selbstbestimmung zu verhelfen.
Katharina Sauerland, Fachreferentin der Offenen Behindertenhilfe des Paritätischen Wohlfahrtsverbands, referierte über die Studie „Daspo- durch mehr Assistenz zum Sport“. Eine Erkenntnis aus diesem Vortrag: Menschen mit Behinderungen haben einen rechtlichen Anspruch auf Assistenzleistungen, wenn die Voraussetzungen der Eingliederungshilfe erfüllt sind.

Anschließend waren wieder die Teilnehmenden gefragt. In mehreren Gruppen diskutierten sie die Frage, wie Assistenz und Mobilität „vor Ort“ umgesetzt werden kann und welche Partner dafür zusammenarbeiten müssen.

In einigen Regionen Niedersachsens wie z.B. in Hannover-Langenhagen, Celle, Gifhorn und Northeim sind die Beteiligten schon einen Schritt weiter.
Einrichtungen und der organisierte Sport haben bereits erste Treffen hinter sich und überlegen derzeit, wie eine konkrete Zusammenarbeit aussehen könnte. Andere organisieren gerade die ersten Treffen und wollen in Kürze beginnen. Die Projektverantwortlichen haben in allen Regionen ihre Unterstützung zugesagt.

Der Runde Tisch zum Projekt „Teilhabe am Vereinssport“ hat sich am 27. Juni 2019 an der Akademie des Sports am Standort Hannover erstmals getroffen. Rund 40 Teilnehmende drängten sich in den Hörsaal 1 der Akademie des Sports. Und alle haben das gleiche Ziel. Sie wollen dazu beitragen, dass Menschen aus Einrichtungen, Institutionen und Diensten der Behindertenhilfe der Zugang zum organisierten Sport erleichtert wird.

Wie schon bei der Auftaktveranstaltung Anfang Mai saßen auch beim Runden Tisch bereits die richtigen Protagonisten zusammen. Mit dabei waren Vertreterinnen und Vertreter von: Behinderten-Sportverband Niedersachsen, LandesSportBund Niedersachsen, Sozialverband Deutschland, Lebenshilfe Lüneburg-Harburg, Lebenshilfe Cuxhaven, Lebenshilfe Hameln-Pyrmont e.V., MTV Bad Gandersheim, MTV Dankelsheim, KSB Gifhorn, KSB Northeim-Einbeck e. V., Dinklusiv, Niedersächsischer Skiverband, RBSA Lüchow, Fachverband Lüchow-Dannenberg, KSB Lüchow Dannenberg, Schützenbund Niedersachsen, Leibniz Universität Hannover, KSB Gifhorn, Büro der Landesbeauftragten für Menschen mit Behinderungen, CVJM Wolfsburg, PSV Braunschweig, Nordwestdeutscher Volleyballverband, Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung Pattensen, Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung Salzgitter, Landeshauptstadt Hannover, MC “Möve” Cuxhaven-Sahlenburg, Martinshof Wrestedt, Lebenshilfe Celle, MTV Eintracht Celle, Judo Verband Niedersachsen, Tischtennis-Verband Niedersachsen, Niedersächsischer Hockey- Verband, Lebenshilfe Hannover, Pro Senis GmbH, SportRegion Hannover, TuS Rüningen, Stadtsportbund Braunschweig, SoVD und Lebenshilfe Hannover.

In den Arbeitsgruppen wurden bereits ganz konkrete Verabredungen getroffen. In mehreren Regionen Niedersachsens sollen Kennenlern-Treffen zwischen Vereinen und Einrichtungen organisiert werden. Der erste Schritt, um Barrieren abzubauen und eine volle Teilhabe aller Menschen am organisierten Sport zu erreichen.

Der LSB-Projektreferent Jaak Beil wird die Treffen vor Ort begleiten.