1. Runder Tisch „Teilhabe am Vereinssport“

Am 25.09.2019 fand im Landkreis Gifhorn der erste Runde Tisch zum Thema Inklusion statt. Das Projekt ist vom Landessportbund ins Leben gerufen worden und wird von Jaak Beil geleitet.
Es sind rund 30 Leute zusammengekommen, um dieses doch noch jungfräuliche Thema zu diskutieren. Während der zweistündigen Veranstaltung sind Missstände aufgedeckt worden, Lösungen in den Raum gestellt worden, Ideen und Anregungen erarbeitet worden, sowie Vernetzungen geschehen.

 

Bei dieser Auftaktveranstaltung ging es erst mal darum möglichst viele Menschen an den Tisch zu bekommen. Es waren Vertreter der Behinderteneinrichtungen anwesend, Vertreter der Sportvereine aus dem Landkreis und Betroffene. Die Veranstaltung wurde organisiert vom KSB Gifhorn in Zusammenarbeit mit dem Behindertenbeirat des Landkreises, sowie von Jaak Beil.

Das Ergebnis der Veranstaltung war, dass wir in den Vereinen feste Ansprechpartner/innen für das Thema „Inklusion“ brauchen, sowie Ansprechpartner/innen in den Einrichtungen, damit Sportangebote kommuniziert werden. Außerdem benötigen wir eine Abfrage des aktuellen sportlichen Bedarfes seitens der Einrichtungen. Dafür werden jetzt entworfene Fragebögen in leichter Sprache und/oder mit Piktogrammen rausgegeben. Nur mit den beiden Punkten können wir effektiv weiterarbeiten.

„Das Thema Inklusion im Sportverein weist durchaus Hürden auf. Darüber sind wir uns im Klaren, aber es bringt ja nichts deswegen nicht hinzuschauen und alles beim Alten zu belassen. So bringen wir niemals die Öffentlichkeit dazu den Blickwinkel zu verändern und Hemmschwellen abzubauen.“ sagt Svenja Liermann, vom KSB Gifhorn.

Gerade die die ihre Stimme erhoben haben und beim Runden Tisch waren, wollen mit Menschen mit Behinderung zusammenarbeiten. Leider fehlt es aber oft an einigen Stellen. Der Reit- und Fahrverein Isenbüttel e.V. hat eine Warteliste für Voltigieren und kann dem nicht nachkommen, weil Trainer fehlen. Sportler, die eine Ausbildung machen möchten, sind sogar vorhanden. Das Problem sind hier die hohen Kosten für die Trainerausbildung. Außerdem werde noch ein Reitpferd benötigt. Die Kosten für ein Therapeutisches Reitpferd sind unglaublich hoch und liegen im fünfstelligem Bereich.

Der Tanz-Sport-Club Gifhorn würde liebend gerne inklusive Angebote ins Leben rufen, nur fehlen die Menschen mit Behinderung.

„Gerade in solchen Fällen, wollen wir die Brücke schlagen und bei der Kommunikation untereinander vermitteln“ so die Mitarbeiterin des Kreissportbundes.

Die VfR Wilsche-Neubokel hat in einer Gemeinschaft mit zwei weiteren Vereinen eine inklusive Fußballmannschaft und würde gerne ab Januar 2020 inklusives Kinderturnen anbieten. Herr Sprengel von den Stellwerken e.V. bietet eine inklusive Laufgruppe an. Leider ist diese oft schlecht frequentiert und auch er sucht dafür eine Werbe-Plattform. Für das Projekt entwickelt der Landessportbund eine Internetseite in leichter Sprache, die künftig eine Plattform bilden wird.

Ein weiteres Problem sind oft die Wege zu den Sportstätten. Somit kam die Idee auf, dass inklusive Angebote in den Einrichtungen angeboten werden. Somit könnten die nicht behinderten Menschen sich auf den Weg machen. Dadurch würde die Organisation der Fahrtwege wegfallen, was einige Problem beheben würde. Andererseits würden Fahrgemeinschaften helfen, die den Inklusionsgedanken noch stärker in den Fokus rücken.

Ein Ziel muss es sein, weg vom Leistungsgedanken zu kommen. Damit Menschen mit Behinderung den Einzug in die Sportvereine schaffen. Grundsätzlich muss eine bessere Kommunikation zu Stande kommen, damit für alle ersichtlich ist, welche Angebote inklusiv gestaltet sind. Außerdem soll es diesmal nicht bei einmaligen Aktionen bleiben.

„Wir wollen nachhaltig arbeiten.“

Das ist das Motto für die Region und das Projekt „Teilhabe am Vereinssport“.