Das sind die Gifhorner “Sportler des Jahres 2018”!

Vergangenen Freitag kürte der KreisSportBund Gifhorn mit der Aller-Zeitung als Medienpartner die “Sportler des Jahres 2018”. AZ-Leser und sportbegeisterte Menschen hatten zuvor per Telefonvoting für ihre Favoriten abgestimmt.

 

Erwartungsvolle Gesichter waren zu sehen und Gemurmel füllte den Saal, ehe die Moderatoren Birte Kulinna und Martin Roth zu AC/DC die Bühne stürmten – ein Auftakt, der viele begeisterte. Michael Langer, Präsidiumsmitglied des LandesSportBundes Niedersachsen und Hans-Herbert Böhme, Vorsitzender des KreisSportBundes Gifhorn betonten dann die Wichtigkeit einer solchen Ehrungsveranstaltung als Mehrwert für die Sportlerinnen und Sportler der verschiedenen Vereine. Besonders stolz könne man, so Böhme, auf die phänomenalen Leistungen der Nomierten Sportlerinnen und Sportler sein. Nach einer kurzen Information über den Ablauf des Abends startete dann die – von vielen schon sehnsüchtig erwartete – erste Ehrung des Abends.

Die Turnerin der SV Groß Schwülper Emily Kühn, Tennisspielerin des TC Grün-Weiß Gifhorn Mailina Nedderhut und Judoka des VfL Ummern Majken Richter durften als erste in der Kategorie “Sportlerin Jugendlich” auf die Bühne. Emily Kühn – gerade einmal 12 jahre alt – brachte sich in Form ihres Kuscheltieres seelischen Beistand mit. Dabei brauchte die “Allrounderin” angesichts ihrer Leistungen gar nicht so nervös zu sein. Bei ihrer zweiten Wettkampfteilnahme errang sie beim Trampolinkreiswettkampf direkt den ersten Platz. Emily liebt auch die Leichtathletik und singt im Chor, liest viel und hört gerne Musik – aber für all das bleibt ihr wegen der Schule – sie ist sehr ehrgeizig –wenig Zeit. Mailina Nedderhuts Geburtsstein könnte gut ein Tennisball sein. Die 12-jährige spielt in ihrer Altersklasse alle in Grund und Boden. Die Liste ihrer Siege ist so umfangreich, so auch Moderator Martin Roth, dass das Vortragen dieser lange dauern würde. Majken Richter habe lange nicht die “richtige” Sportart für sich entdeckt. So sei sie beim Tanzen “zu wenig ins Schwitzen gekommen” und auch Fußball konnte sie nicht sehr lange begeistern. Seit 2015 hat sie mit Judo einen Sport gefunden, der ihr Spaß macht. Mit Erfolg: Im Jahr 2018 belegte sie drei erste Plätze und beu der Bezirksmeisterschaft in der Altersklasse U10 setzte sie sich in drei Kämpfen souverän durch.

Vermarktungsleiter der Aller-Zeitung Florian Schernich freute sich sehr, die Gewinnerin verkünden zu dürfen. Schernich betonte jedoch, dass er froh sei, sich nicht für eine Kandidatin entscheiden zu müssen, da in seinen Augen bereits alle Siegerinnen seien.  Doch es “kann nur eine geben”. Gewonnen hat die Judoka Majken Richter des VfL Ummern.

Mit der Kategorie “Sportler Jugendlich” ging es dann weiter. Angestiftet von seinen älteren Geschwister begann auch Claas Leister beim MTV Gifhorn das Fechten. Mit dem Degen sowie mit dem Florett erreichte er 2018 den Bezirksmeistertitel. Und in Munster gelang ihm dann, was vor ihm noch keinem MTV-Fechter gelang – er sicherte sich den Landestitel mit dem Florett. Auf der Bühne erklärte Claas den Unterschied zwischen Degen und Florett. So zählt beim Florett zum Beispiel nur eine viel kleinere Trefferfläche. Mick Mühe kann mit Trefferflächen nicht viel anfangen, geht es doch bei ihm nur um das Skirennfahren. Der Jembker, der auch für den SV Jembke startet, war der einzige Gesamtsieger der Rennserie des Harzer Zwergencups , der nicht aus dem Harz kam, wo der Winter eigentlich zu Hause ist. Auch wenn er gerne Fußball und Tennis spielt, bleibt das Skifahren für ihn an Nummer eins.

Laudator Stefan Kilz von der VGH war es dann, der die beiden mit der Antwort erlöste. Beim “Sportler Jugendlich” gewann Skirennfahrer Mick Mühe vom SV Jembke.

Nach den ersten beiden Kategorien trat die ü50 Jazzdance Gruppe “Creatimotion” vom MTV Isenbüttel zu Liedern wie “Barbie Girl” und “Fell it still” auf, ehe es mir den Erwachsenen Sportlerinnen und Sportlern weiterging.

Trampolinturnerin Caroline Huth vom SV Groß Schwülper kam nicht nur als Sportlerin, sondern auch als sehr engagierte Person im bürgerschaftlichen Engagement auf die Bühne. Ihre Botschaft an die Zuschauerinnen und Zuschauer ist, sich ebenfalls als Übungsleiterin oder in anderer Funktion zu betätigen. Gerade die jungen Menschen forderte Huth auf, statt “Daumensports” die Freude an Bewegung zu fördern. Die Freude an Bewegung ist Dagmar Lehmann in Person. Nach vielen Erfolgen in anderen Sportarten, widmete sich Lehmann 2008 dem Golfen und feierte seitdem bei nationalen und internationalen Meisterschaften und Turnieren spektakuläre Erfolge inklusive Goldmedaillen. Auch ein neues Kniegelenk hielten sie nicht auf, sondern schien sie noch weiter zu beflügeln. So folgte für Lehmann die Nidersachsenmeisterschaft in der Altersklasse 65 und nur kurze Zeit später mit der Damenclubmannschaft die Vizeniedersachsenmeisterschaft. Mit Erfolgen kennt sich auch Celina Scholz aus. Im Mai 2018 errang sie bei den Nationalen Special Olympics in Kiel auf dem vereinseigenen Pferd des RFV Isenbüttel Lex im Level B – Geschicklichkeit – die Goldmedaille. Celina Scholz schwimmt auch gerne,  nimmt am Workshop DrumsAlive teil und engagiert sich in der Kirchengemeinde ihrer Eltern in Braunschweig.

Laudatorin Sybille Schönbach von der LSW freute sich besonders die Siegerin verkünden zu dürfen. Denn sie würden ihre Liebe zum gleichen Sport teilen und zwar dem Pferdesport, so Schönach. “Sportlerin erwachsen” wurde Celina Scholz vom RFV Isenbüttel.

Bei den erwachsenen Sportlern rückten drei sehr unterschiedliche Sportarten in den Fokus. Siegfried Braun benötigt nicht nur Nervenstärke, sondern auch starke Muskeln beim Gewichtheben für die SV Gifhorn. Im Mai 2018 gewann er in seiner Gewichts- und Altersklasse die Deutsche Meisterschaft – und feierte ein kleines Jubiläum: 20-mal hintereinander hatte er an einer Deutschen Meisterschaft der Masters teilgenommen. Das Siegertreppchen ist auch für den nächsten Kandidaten so etwas wie ein zweites Zuhause. Steffen Hannich, der Sommerbiathlet im USK Gifhorn wurde im vorigen Jahr im Sprint Luftgewehr Niedersächsischer Landesmeister, ebenso im Massenstart Luftgewehr, im offenen Sprint Kleinkaliber wurde er Zweiter, im Massenstart Kleinkaliber Landesmeister. Im Sprint Luftgewehr gewann er mit null Fehlern liegend und null Fehlern stehend die Deutsche Meisterschaft. Der dritte Kandidat ist Walter Jesswein. Der Gifhorner ist 1953 geboren und läuft seit 17 Jahren Marathon für den MTV Gifhorn – bislang waren es 61 Stück. Seine größte Leistung erbrachte er am 17. März 2018 in Springe: Dort wurde er in der Altersklasse 65 Niedersächsischer und Bremer Landesmeister.

Laudator Axel Schulz-Hausbrand von der Privatbrauerei Wittingen betonte ebenfalls, dass er sich freue nicht entscheiden zu müssen, sondern lediglich das Ergebnis zu verkünden. Ein sichtlich überraschter Walter Jesswein, Marathonläufer vom MTV Gifhorn wurde “Sportler des Jahres 2018” in der Kategorie “Sportler erwachsen”.

Poetry Slammer Domink Bartels leitete dann die Pause nach sehr unterhaltsamen Geschichten ein. So berichtete er unter anderem von seiner eigenen Unsportlichkeit und wie sein Freund ihn für den Trendsport begeistern wollte.

Für den Sport kurzerhand in ein Bootshaus ziehen? Das haben die Vierer Mixed Ruderer des Rudervereins am Gymnasium Hankensbüttel getan. Jede freie Minute wurde zur Vorbereitung auf die Deutsche Sprintmeisterschaft in Münster genutzt. Die Qualifikation für das A-Finale in Münster gelang und es kam zum Wimpernschlagfinale. Vier Boote gleichauf, mit dem bloßen Auge kaum zu erkennen, alle innerhalb einer Sekunde durchs Ziel. Und auch wenn die Hankensbütteler auf Platz sechs endeten, waren Qualifikation und Teilnahme an einer Deutschen Meisterschaft ein bleibendes Ereignis. Ebenfalls in der Kategorie Mannschaft jugendlich war das Junioren-Team des Kreisreiterverbandes nominiert. Bei den Landesmeisterschaften im Vierkampf in Celle haben Jenny Nehring, Maira Röhling-Müller, Anneke Lütkemüller, Lilli Thurau und Elisa Fröhlich Lüneburg und Fallingbostel mit 15.293 Punkten Gold geholt. Das Besondere: In manchen der viel Disziplinen müssen die Reiterinnen auf einem ihnen zugelosten Pferd reiten, dass sie vorher noch nie geritten sind. Meister und Pokalsieger sind auch die E-Jugendhandballer der SG Wittingen-Stöcken. Die Spielgemeinschaft wurde ohne Punktverlust Meister und Pokalsieger im Kampf um den Regionspokal sind sie auch geworden. Im Sommer – eigentlich handballfreie Zeit – wechseln die Jugendlichen vom Hallenboden auf den Sand, auch wenn einer der Jungs zugab, lieber in der Halle auf “festem” Boden zu spielen.

Laudator Hans-Herbert Böhme kürte die Vierer Mixed Ruderer des Rudervereins am Gymnasium Hankensbüttel in der Kategorie “Mannschaft jugendlich” zum Sieger.

Bei den erwachsenen Mannschaften wird das Tanzbein geschwungen, werden Flanken geschlagen und es wird gepritscht und gebaggert. Die Rede ist natürlich von Tanzen, Fußball und Volleyball, genauer von Ursula und Hans-Hermann Rinke (TSC Gifhorn), den Frauen- und Männerfußballern des VfR Wilsche-Neubokel und den Volleyballherren vom MTV Gamsen. Als Team haben sie alle Erfolge erzielt. Das Tanzpaar Rinke tanzt mittlerweile in der S-Klasse, der höchsten Turnierklasse im Tanzen und feiert auch im Ausland Erfolge. Die Fußballerinnen und Fußballer des VfR Wilsche-Neubokel holten im selben Jahr beide das Triple, sprich Meisterschaft, Hallenkreismeisterschaft und den Pokalsieg. Die Frauen holten sich den Meistertitel mit einem unglaublichem Torverhältnis von 106 zu 1 Toren und die Männer gewannen mit 21 Punkten Vorsprung. Hut ab! Auch die Volleyballherren des MTV Gamsen spielten nach ihrem unglücklichen Abstieg aus der Verbandsliga gerade mal eine Saison lang Landesliga. Die Herren wurden in der Landesliga frühzeitg und Meister und stiegen wieder in die Verbandslig auf. Das primäre Ziel eigentlich “nur” der Klassenerhalt, es gelang jedoch sogar der direkte Durchmarsch in die Oberliga.

Bürgermeister Matthias Nerrlich, der in der Kategorie “Mannschaft erwachsen” die Laudation für das Gewinnerteam übernahm, freute sich besonders, dass eine Mannschaft aus dem direkten Stadtgebiet Gifhorns gewann. “Mannschaft erwachsen” wurden Ursula und Hans-Hermann Rinke vom TSC Gifhorn, an dem Abend vertreten durch den Präsidenten des TSC Günther Kraft.

Bevor es zur “Sonderehrung” kam, heizte die Hip-Hop Gruppe “N-Stylz” der SV Gifhorn den Saal nochmal ordentlich ein.

Hinter der “Sonderehrung” verbirgt sich die Ehrung “Stiller Star”. Eine Person, die besonders viel und gute Arbeit im Verein leistet, wird für das Engagement geehrt. Das besondere ist, dass der “Stille Star” durch einen Vorwand zu der Veranstaltung gelockt wird und mit der Auszeichnung komplett überrascht wird. Alexa von der Brelje von der Sparkasse Gifhorn-Wolfsburg und Ehrungspatin dieser Kategorie, schlich durch das Publikum, um sich den “Stillen Star” abzuholen. Der Spannungsbogen wurde weit gespannt, da von der Brelje immer wieder stoppte und wie in dem Spiel “Wer bin ich” verschiedenen Zuschauern Fragen stellte bis sie an ihrem “Zielobjekt” angelangt war. Der Beifall war dann besonders groß und mit Michael Sauer vom SV Westerbeck hat die Überraschung genau die richtige Person getroffen. Ob Arbeitseinsätze oder Vorstandsarbeit Sauer war immer an erster Stelle dabei und packte mit großem Einsatz mit an. Er selbst, ein bescheidener Mann, wünscht sich von der jüngeren Generation noch mehr Unterstützung in der Vereinsarbeit und nicht nur vor den Computerspielen zu hocken.

Bevor sich der Abend dem Ende zu neigte, gab es für die Zuschauer noch eine sportliche Betätigung der anderen Art. Die Aller-Zeitung verloste unter allen Zuschauern ein iPad Mini 4. Unter einem der Sitze wurde vor der Veranstaltung ein roter Punkt angebracht. Die ersten schalteten sehr schnell, sprangen auf, rissen die Sitze hoch und stellten dann, bis auf die Gewinnerin, fest, dass sie leider keinen “Punkt” hatten. Die Gewinnerin, Trampolinturnerin Ute Vieregge von der SV Groß Schwülper, freute sich sehr, dass iPad zukünftig für die Trainingsgestaltung in der Halle zu nutzen.

“Ein großes Dankeschön geht an unseren Medienpartner Florian Schernich (AZ) und die Sponsoren: Stefan Kilz (VGH), Sibylle Schönbach (LSW), Alexa von der Brelje (Sparkasse) und Axel Schulz-Hausbrandt (Wittinger Brauerei) ohne die der Abend in dieser Form nicht möglich gewesen wäre”, so KSB-Vorsitzender Hans-Herbert Böhme.