SpogG – Sport gegen sexualisierte Gewalt

Auf unserem diesjährigen Kreissporttag am 22. Oktober haben wir „SpogG“ – Sport gegen sexualisierte Gewalt – unseren Vereinen vorgestellt.

Unter diesem Titel starten der Kreissportbund Gifhorn und das „NETZwerk GEGEN häusliche und sexuelle Gewalt im Landkreis Gifhorn“ eine mehrjährige Kooperation.

Es geht um Prävention, Intervention und Handlungskompetenz.

Wir alle gehen davon aus, dass Kinder, Jugendliche und Erwachsene ein Recht auf gewaltfreien Sport haben, und dass wir insbesondere Kinder und Jugendliche vor sexualisierter Gewalt schützen müssen. Wir alle wollen, dass sie frei von psychischer, emotionaler und sexualisierter Gewalt aufwachsen.

Der Alltag, auch im Bereich des Sports, sieht manchmal leider anders aus. Insbesondere der Schutz vor sexualisierter Gewalt stellt aufgrund der hohen Tabuisierung eine große Herausforderung dar.

Hier bieten wir Ihnen in den kommenden Jahren konkrete Unterstützung an. Gemeinsam mit dem Expertengremium „NETZwerk GEGEN häusliche und sexuelle Gewalt im Landkreis Gifhorn“ haben wir „SpogG – Sport gegen sexualisierte Gewalt“ entwickelt, ein Angebot von Beratung und Qualifizierung, welches Sie zukünftig in Ihrem Verantwortungsbereich nutzen können.

Ziel ist es, die Sportvereine darin zu unterstützen, in ihrem Verantwortungsbereich eigene Schutzmaßnahmen vor sexualisierter Gewalt im Sport umzusetzen.

Das Thema „sexualisierte Gewalt“ ist in den letzten Jahren vermehrt in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt.
Spätestens seit der „Münchener Erklärung“ des DOSB vom 4. Dezember 2010 ist das Thema auch im organisierten Sport angekommen.
Aktuelle Studien belegen, dass in Deutschland mindestens 1% der ca. 260 000 männlichen Übungsleiter in mehr als 90 000 Sportvereinen pädophile Neigungen haben und deshalb die Nähe zu Kindern und Jugendlichen suchen. Die Dunkelziffer ist erfahrungsgemäß hoch.

Von 10 Mio. Kindern und Jugendlichen, die deutschlandweit in Vereinen Sport treiben, war oder ist mindestens jeder Zehnte Opfer sexualisierter Gewalt!

Die Sportjugenden in den Landessportbünden haben inzwischen gutes Informationsmaterial und konkrete Handlungshilfen zusammengetragen, um die Vereine an dieses Thema heranzuführen und zu unterstützen.

Aber auch die Politik hat erkannt, dass der Schutz der Kinder und Jugendlichen vor sexualisierter Gewalt im Sport systematisch und planvoll gestärkt werden muss. So wurde ein „runder Tisch“ mit Experten aus den verschiedensten Bereichen (unter anderem sind drei Bundesministerien beteiligt) ins Leben gerufen.
Was von den Sportverbänden noch als „eindringliche Empfehlung“ gedacht ist, wird vom „runden Tisch“ der Politik bereits mit weitaus mehr Druck an die Vereine herangebracht.
So ist angedacht, zukünftig jede finanzielle Förderung davon abhängig zu machen, inwieweit sich die Vereine auf systematische Prävention gegen sexualisierte Gewalt verpflichten, die in mehreren Stufen vorgegeben werden soll:

  1. Erweitertes Führungszeugnis für neue Übungsleiter
  2. Unterzeichen eines „Ehrenkodex“ für alle Übungsleiter
  3. Ansprechpartner im Verein installieren
  4. Schulungen „Basiswissen“ anbieten
  5. Internes Regelwerk für Intervention bei Verdachtsfällen erstellen

Warten Sie nicht ab, bis es in Ihrem Verein zu restriktiven Maßnahmen im Bereich der finanziellen Förderung kommt. Nehmen Sie unsere Hilfe an, nutzen Sie SpogG, um in Ihrem Verein eine Kultur des „Hinschauens“ zu manifestieren.

Der KreisSportBund Gifhorn

und das

NETZwerk GEGEN häusliche und sexuelle Gewalt im Landkreis Gifhorn

stellen Ihnen gern das Werkzeug für nachhaltiges Handeln zum Schutz der Kinder und Jugendlichen in Ihrem Verein zur Verfügung.

Bitte melden Sie sich telefonisch, schriftlich oder per Email in unserer Geschäftsstelle. Wir vereinbaren gern einen Termin mit Ihnen und Ihren Vorstandskollegen.

 

KreisSportBund Gifhorn

Hans-Herbert Böhme
1. Vorsitzender